Jahresausflug nach Hinterzarten

Event-Datum: 
Samstag, 5 Mai, 2018
Bei frischen 10 Grad und bedecktem Himmel starteten wir am frühen Samstagmorgen in Weilheim/Teck zu unserer Tour nach Hinterzarten. Über die A8 und A81 erreichten wir nach 2 ½ Stunden Fahrzeit mit unserem Bus Hinterzarten und steuerten das Adler- Skistadion mit seinen Sprungschanzen an. Hier erwartete uns bereits der Ehrenvorsitzende des Skiclub Hinterzarten um uns die vier Schanzen zu zeigen. Die Mitglieder des Skiclubs waren an diesem Tag damit beschäftigt die Netze der Winterausrüstung abzubauen und die Kunststoffmatten des Aufsprunghügels wieder zu reparieren.
Mit dem Schrägaufzug erreichten wir bei jetzt sommerlichen Temperaturen den Schanzentisch und erklommen noch den Sprungturm. Von hier oben bot sich ein herrlicher Ausblick über Hinterzarten bis zum noch schneebedeckten Feldberg.
Über dem Tal herrschte leichter bis böiger Wind der uns den Blütenstaub der blühenden Fichten, fast wie ein Sandsturm, über uns schüttete und uns gelblich einhüllte.
Hier in Hinterzarten wurde bereits 1923 die erste Skisprungschanze am jetzt gegenüberliegenden Hang errichtet, 1974 dann wieder aufgegeben, nachdem 1924 am jetzigen Standort eine neue Schanze errichtet wurde. 1936 wurde die Schanze für die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen umgebaut und von den Norwegern als Trainingsschanze benutzt. Zur aktiven Zeit von Georg Thoma der 1966 den Schanzenrekord mit 82 Metern aufstellte war Hinterzarten in aller Munde. Nach Jahrzehnten wurde die veraltete Schanze 1982 komplett neu gebaut, mit einem K-Punkt von 95 Metern. Den Schanzenrekord hält derzeit Noriaki Kasei aus Japan mit 112,5 Metern.
Die Namensgebung für die Adler-Schanze ist auf den ehemaligen Grundbesitzer, das Hotel “Adler“ zurückzuführen.
Nach dieser interessanten Führung stärkten wir uns im Hotel “Schwarzwaldhof“ bevor wir am Nachmittag das Skimuseum ansteuerten.
Das Museum, im ehemaligen über 300 Jahre alten “Hughof“  untergebracht, wurde auf Initiative von Georg Thoma, Olympiagoldmedaillengewinner 1960 in Squaw Valley/USA, errichtet.
Zu seinem 60 Geburtstag, 1997, wurde der Hof restauriert und zum Museum umgestaltet. Zum 70. und 80. Geburtstag von Georg Thoma wurde das Museum jeweils erweitert. Die Thoma-Stube, auch als Trauzimmer zu buchen, beherbergt die Original-Ski von 1960, sowie die Goldmedaille von Squaw Valley und den Königspokal aus dem Jahr 1966.
Hier im Museum ist die Geschichte des Skilaufens seit seinen Anfängen im Schwarzwald um 1890 und seiner Verbreitung im europäischen Mittelgebirge ausgestellt. Georg Thoma, Christl Cranz, die Thoma-Brüder aber auch aktuelle Athleten/innen wie Carina Vogt, Benedikt Doll und Simon Schempp haben hier Exponate ausgestellt.
Zum Abschluss unserer Führung übergab Willi Hahner einen Rennanzug von Simon Schempp an das Museum.
Mit vielen Neuigkeiten rund ums Skifahren verabschiedeten wir uns von unseren zwei Guides, verkosteten im nahegelegenen Cafe noch eine Schwarzwälder Kirschtorte bevor uns unser Bus wieder nach Weilheim zurückbrachte. Eine erlebnisreiche, interessante Ausfahrt ging zu Ende.  RaHo
geschrieben: 7. Mai 2018 - 13:10 ; letzte Änderung: 19. April 2024 - 13:36