Hattrick in Nove Mesto: Bärenstarker Massenstartsieg für Johannes Thingnes Boe

Event-Datum: 
Sonntag, 8 März, 2020
Mit dem heutigen Sieg im 15 km Massenstart der Männer gelang dem Norweger Johannes Thingnes Boe nach dem Staffelsieg der norwegischen Männer und seinem Sieg im 10 km Sprint der Männer am Freitag der Hattrick in Nove Mesto. Mit einer bärenstarken letzten Runde kämpfte sich der norwegische Star nach drei Fehlern zu seinem Sieg in 39:32,7. Der Franzose Emilien Jacquelin, der fehlerfrei geblieben war, konnte auf dieser letzten Runde nicht mit dem Norweger mithalten und kam 15,1 Sekunden hinter ihm als Zweiter ins Ziel. Platz drei ging an Arnd Peiffer aus Deutschland mit einem Fehler und 25 Sekunden Rückstand.
 
Aufs Tempo gedrückt
Johannes strahlte nach seinem sechsten Sieg in Folge in der Vysočina Arena bis über beide Ohren. „Ich habe in der ersten Abfahrt gemerkt, dass ich zwei Meter Vorsprung auf das Feld hatte. Da wusste ich, dass ich gute Ski habe. Wir haben hier das ganze Wochenende lang gute Ski gehabt. Ich bin gut in Form, also habe ich von Anfang an aufs Tempo gedrückt. Ich glaube, deswegen hat es am Schießstand nicht ganz gepasst. Im letzten Stehendschießen habe ich fünfmal getroffen. Es war ein harter Kampf gegen Jacquelin. Ich freue mich heute sehr über meinen Sieg und für meine Mannschaftskameraden.“
 
Sieg der Wachser
Zum Zweikampf mit Jacquelin auf der letzten Runde, der wie eine Wiederholung der WM-Verfolgung anmutete, die der junge französische Star mit 0,4 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden konnte: „Ich glaube, heute haben die norwegischen Wachser den Zweikampf mit Frankreich gewonnen, deswegen habe ich gesiegt. Heute war es mehr ein Duell der Wachser, das die Norweger für sich entscheiden konnten. Dem Wachs-Team schulde ich ein großes Dankeschön!“
 
Dmytro Pidruchnyi aus der Ukraine und Boes Mannschaftskamerad Erlend Bjöntegaard kamen beide mit zwei Fehlern und 27,9 Sekunden Rückstand ins Ziel, was ihnen die Plätze vier und fünf einbrachte. Der Norweger Johannes Dale schaffte es mit zwei Fehlern und 34,1 Sekunden Rückstand auf Platz sechs.
 
18 ohne Fehler im ersten Liegendschießen
Zum Start des Männer-Rennens hatte es sich zugezogen, aber bei nur einem Hauch von Wind am Schießstand waren die Bedingungen weiterhin gut. 18 der besten 19 Männer kamen ohne Fehler durch das erste Liegendschießen, mit Ausnahme von Johannes, der nach einem Fehler trotzdem nur 9 Sekunden zurück lag. Nach dem zweiten Liegendschießen lag der Führende aus dem ersten Schießen, Christiansen, weiter vorn, dicht gefolgt von Johannes Kühn und Arnd Peiffer. Johannes verfehlte erneut und lag nun 21 Sekunden zurück. Die führende Sechsergruppe, zu der noch Windisch, Jacquelin und Pryma gehörten, lag nur fünf Sekunden auseinander.
 
Norwegisches Trio
Wie so oft wurde das Tableau im ersten Stehendschießen neu sortiert. Jacquelin, Windisch und Peiffer setzten allesamt fünf weitere Treffer und gingen innerhalb von 3 Sekunden wieder raus. Pidruchnyi rückte vor auf Vier, gefolgt vom norwegischen Trio aus Bjöntegaard, Johannes nach einem weiteren Fehler und Christiansen. Auf den nächsten 3 Kilometern schlossen die Norweger auf die Führenden auf und lagen vor dem letzten Stehendschießen nur noch 10 Sekunden zurück.
 
Jacquelin in Führung
Sechs Männer stellten sich zum letzten Stehendschießen gemeinsam auf, doch nur Jacquelin und Johannes trafen, und das französische Nachwuchstalent hatte einen knappen Vorsprung von 4 Sekunden. Peiffer ging nach einer Strafrunde mit 23 Sekunden Rückstand auf die Strecke, musste sich aber einem Verfolgerrudel aus Christiansen, Fillon Maillet, Bjöntegaard und Pidruchnyi stellen, die dem Deutschen gemeinsam auf den Fersen waren.
 
Norwegischer Sieg, Peiffer auf drei
Johannes zog auf der Mitte der letzten Runde vorbei und lief zum Sieg davon, während Jacquelin Platz zwei halten konnte. Auf den letzten 900 Metern erkämpfte sich Peiffer einen kleinen Vorsprung vor seinen Verfolgern und zog davon, um sich im Ziel Platz drei zu sichern.
 
Peiffer sagte zu seinem Sieg: „Das war ein Triumph. Nach dem letzten Schießen dachte ich, dass ich vielleicht Vierter werde, also war es klasse, es aufs Podest zu schaffen. Der Schnee war sehr tief, das ist nicht so gut für einen Typen von meiner Größe. Das war heute harte Arbeit.“
Quelle: biathlonworld.com
 
Johannes Kühn absolvierte die beiden ersten Schießeinlagen ohne Fehler, musste dann jedoch nach beiden Stehendschießeinlagen jeweils zweimal in die Strafrunde. Mit einem Rückstand von 1:14,3 landete er auf Platz 12.
Benedikt Doll, der sich nach dem ersten Liegendschießen noch im Spitzenfeld hielt musste nach dem zweiten Liegendanschlag drei Strafrunden drehen. Auch im Stehendanschlag folgte jeweils eine Strafrunde was ihn trotz guter Laufleistung auf Platz 17 brachte, Rückstand 1:41,0.
Für Philipp Horn lief es am Schießstand heute nicht gut. Mit jeweils 3 Strafrunden im Liegendanschlag und einer Strafrunde nach dem letzten Schießen landete er mit einem Rückstand von 4:11,5 auf Platz 27.
geschrieben: 14. März 2020 - 10:19