Soldier Hollow, Verfolger der Herren , JT Boe schlägt zurück

Event-Datum: 
Sonntag, 10 März, 2024
Nach seinen vier Strafrunden und Platz 17 im Sprint vom Samstag schlug Johannes Thingnes Boe im Verfolgungsrennen von Soldier Hollow über 12,5 km eindrucksvoll zurück und sicherte sich in 30:05 Minuten den Tagessieg. Nach seinem Blackout am Schießstand im Sprintrennen traf der Norweger in der Verfolgung 19 von 20 Scheiben. Seinen einzigen Fehlschuss leistete er sich im letzten Stehendanschlag des Tages, sodass er 10 Sekunden hinter Emilien Jacquelin auf die Schlussrunde ging. Doch auf den letzten 2,5 km zündete der Träger des Gelben Trikots den Turbo, flog am Franzosen vorbei und sicherte sich seinen achten Saisonerfolg.
 
Gefühlt wie Batman
JT räumte ein, dass sein vierter Saisonsieg in der Verfolgung einem verrückten Auf und Ab folgte. „Ja, das war schon komisch. Gestern war ich irgendwie im Urlaubsmodus. Es ist frustrierend, dass es erst ein derart schlechtes Ergebnis braucht, um sich wieder zu fokussieren und an die Grenzen zu gehen. Es wäre schön, wenn mir das immer gelingen würde, aber so ist es eben. Gestern war schon hart. Ich wollte nur regenerieren, nicht viel reden, habe mich in meine Höhle zurückgezogen und bin heute Morgen wie Batman auferstanden.“
 
Fantastische Ski
Mit Blick auf die entscheidende Schlussrunde ergänzte JT: „Ich hatte sehr gute Ski heute, sie waren fantastisch. Die beiden Laufrunden nach dem zweiten Liegendschießen liefen wie geschmiert. Dadurch hatte ich auf der Schlussrunde noch einige Reserven.“
 
Weiteres Boedium
Tarjei sicherte den beiden Boe-Brüdern einen weiteren Doppelsieg. Der Ältere der beiden leistete sich im Rennen zwei Schießfehler, fing im Zielsprint aber noch den Franzosen Jacquelin ab und sicherte sich 6,4 Sekunden hinter JT Rang zwei. Nachdem Jacquelin im Sprint sein erstes Podium der Saison feierte, legte er in der Verfolgung nach und landete nach drei Strafrunden mit 7,1 Sekunden Rückstand auf dem Bronzerang.
Vierter wurde mit Sturla Holm Laegreid (zwei Fehler, +7,7 Sekunden) ein weiterer Norweger. Auf dem fünften Rang kam der Schwede Sebastian Samuelsson ins Ziel (drei Strafrunden, +40,5 Sekunden). Komplettiert wurde die Flower Ceremony durch den Italiener Tommaso Giacomel (drei Fehler, +48,8 Sekunden) auf Rang sechs.
 
T-Shirt-Wetter
Frühlingshafter Sonnenschein ließ das Thermometer auf 10 °C nach oben schnellen, sodass sich beim letzten Wettkampf in Soldier Hollow mehrere Starter für ein kurzärmliges Dress entschieden. Die beiden Franzosen Eric Perrot und Jacquelin gaben bis zum ersten Liegendanschlag das Tempo vor. Jacquelin räumte problemlos alle Scheiben ab, genauso wie Laegreid und Samuelsson (+17 Sekunden). Bis zum zweiten Liegendschießen drückte Jacquelin weiter aufs Tempo und baute seinen Vorsprung nach einer schnellen und fehlerfreien Einlage auf fast 30 Sekunden aus. Auch Laegreid schoss die Null und schob sich auf Rang zwei nach vorn. Derweil holte JT Boe mächtig auf und schob sich vom 17. Startplatz bereits auf Position vier nach vorn.
 
Faux-pas von Jacquelin
Im ersten Stehendanschlag setzte Jacquelin auf eine Schnellfeuereinlage, verfehlte allerdings drei Scheiben. Auch Laegreid musste einmal in die Runde, ging aber in Führung liegend zurück auf die Strecke. Doch nur 2 Sekunden dahinter jagte ihn der fehlerfreie JT, auf Rang drei (+10 Sekunden) lag nun Jacquelin.
 
Spannung bis zum Schluss
JT ließ seinen Landsmann das Tempo machen, ehe er kurz vor dem letzten Schießen des Tages die Spitze übernahm. Beide Norweger verfehlten eine Scheibe, sodass Jacquelin nach fünf sauberen Treffern die Führung zurückeroberte. JT, Laegreid und Tarjei folgten 10, 13, bzw. 17 Sekunden dahinter.
 
JT schloss schnell die Lücke, attackierte und ging bei der 11,1-km-Zwischenzeit in Führung. Auf der Zielgeraden sprintete Tarjei an Jacquelin vorbei auf Platz zwei. Der Franzose holte letztlich Bronze.  Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 11, Philipp Horn, zwei Strafrunden, Rückstand 1:22,7 Min.
Platz 13, Johannes Kühn, vier Strafrunden, Rückstand 1:39,9 Min.
Platz 16, Danilo Riethmüller, eine Strafrunde, Rückstand 1:49,8 Min.
Platz 19, Justus Strelow, eine Strafrunde, Rückstand 2:07,9 Min.
Platz 25, Benedikt Doll, fünf Strafrunden, Rückstand 2:35,8 Min.
Platz 31, Philipp Nawrath, fünf Strafrunden, Rückstand 3:31,7 Min.
geschrieben: 11. März 2024 - 11:34