Start-Ziel-Sieg für JT Boe im Verfolger in Canmore und Gewinn in Gesamtwertung

Event-Datum: 
Samstag, 16 März, 2024
JT Bö startete mit einem Vorsprung von mehr als einer Minute und gab die Spitzenposition beim 12,5 km langen Verfolgungsrennen der Männer in Canmore nicht mehr ab. Trotz dreier Fehlschüsse lief er in 34:38 als Erster über die Ziellinie. Der Sieg bescherte dem Mann im Gelben und Roten Trikot seinen ersten Doppelsieg in Sprint und Verfolgung in dieser Saison. JT sorgte auf dem Weg zu seinem zehnten Saisonsieg für einige Dramatik, als er im Liegendanschlag zwei Mal danebenschoss und seine Verfolger bis auf 20 Sekunden herankommen ließ. Er holte sich seinen großen Vorsprung mit einem sauberen ersten Liegendschießen zurück, schoss beim letzten Stehendanschlag einmal daneben und entspannte in der letzten Runde, als er den Sieg und den Weltcup-Gesamtsieg in der Hand hatte.
 
"Das härteste Rennen der Saison"
Der Sieg sicherte JT den fünften Weltcup-Gesamtsieg sowie seinen dritten Weltcupsieg in der Verfolgungswertung, aber es war ein harter Kampf: "Es war das härteste Rennen der Saison. Es war so warm und der Schnee war so nass, dass die Skier klebten. Ich kämpfte allein an der Spitze. Es war ein Gedankenspiel, bei dem ich dachte: ‚Was wäre wenn?‘". Am Schießstand ist das keine gute Sache, aber ich habe mich durchgekämpft. Jetzt ist das Gelbe Trikot gesichert." Mit einem Seufzer der Erleichterung hält er inne: "Es ist so schwer, dafür zu kämpfen. Das weiß man nur, wenn man es getan hat. Es ist ziemlich hart."
 
"Tarjei, ich danke dir. Es war ein toller Kampf."
Zur Großen Kristallkugel, die er vor seinem Bruder Tarjei gewann, fügte er hinzu: "Dieser Weltcupkampf ist der einzige, den wir in unserer Karriere je hatten. Es war ein Riesenspaß. Das ganze Jahr über habe ich daran gedacht. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich ihn in Gedankenspielen besiegt habe. Das ist also ein Höhepunkt in meiner Karriere... Tarjei, danke. Es war ein toller Kampf mit dir!"
 
Samuelsson sprintet auf den zweiten Platz
Der Kampf um Platz zwei und drei wurde durch einen 100-Meter-Sprint zwischen dem Schweden Sebastian Samuelsson und dem Franzosen Eric Perrot entschieden. Der Schwede setzte sich mit 11,2 Sekunden Rückstand gegen seinen Konkurrenten durch, während Perrot 11,6 Sekunden zurücklag; beide hatten eine Strafe. Samuelssons heutiger Podestplatz war seine erste Top-3-Platzierung im Einzel seit seinem zweiten Platz beim Sprint in Hochfilzen Anfang Dezember.
 
Perrots Teamkollege Emilien Jacquelin wurde mit vier Strafen und 33,5 Sekunden Rückstand zum zweiten Mal in Folge Vierter. JTs älterer Bruder Tarjei wurde mit zwei und 37,9 Sekunden Rückstand Fünfter. Der Italiener Tommaso Giacomel holte sich mit vier Strafen und 1:09,3 Rückstand Platz sechs.
 
Weicher Schnee; Schießfehler im Liegendanschlag
Sonnenschein und sehr warme 14 Grad machten den Schnee für den Wettkampf am Nachmittag weicher. JT machte in beiden Liegendschießeinlagen Fehler und verringerte seinen Vorsprung vor Jacquelin und Samuelsson auf 18 Sekunden.
 
Samuelsson und Perrot
Der norwegische Star räumte im ersten Stehendschießen alle Scheiben ab, schoss im letzten Stehendanschlag einmal daneben und sicherte sich dennoch den Sieg. Perrot und Samuelsson trafen im letzten Stehendanschlag alle Scheiben und kämpften auf den letzten 2,5 Kilometern, bis der Schwede Perrot im Sprint hinter sich ließ und Zweiter wurde.  Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Nicht das erste mal! Bei warmen Temperaturen scheinen die deutschen Skitechniker noch nicht die richtige Wachsmischung, bzw. den richtigen Schliff für die Skier gefunden zu haben. Anders sind die schlechten Laufleistungen aller deutschen Athleten kaum zu erklären.
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 11, Philipp Nawrath, eine Strafrunde, Rückstand 2:01,5 Min.
Platz 15, Justus Strelow, ohne Strafrunde, Rückstand 2:15,1 Min.
Platz 17, Philipp Horn, zwei Strafrunden, Rückstand 2:24,5 Min.
Platz 23, Danilo Riethmüller, zwei Strafrunden, Rückstand 2:59,2 Min.
Platz 26, Benedikt Doll, drei Strafrunden, Rückstand 3:10,4 Min.
Platz 28, Johannes Kühn, fünf Strafrunden, Rückstand 3:21,5 Min.
Platz 29, Roman Rees, zwei Strafrunden, Rückstand 3:22,8 Min.
geschrieben: 18. März 2024 - 11:06