Citybiathlon Garmisch-Partenkirchen

Franziska Preuß freut sich über eine "gigantische" Premiere: Mit Simon Schempp gewinnt sie vor 10.000 Zuschauern den City-Biathlon im Garmischer Zentrum.
Peter Fischer ist ein Mann der klaren Worte. Der Vorsitzende des Ski-Clubs Garmisch (SCG) haut gerne mal einen Spruch raus, der anderen vielleicht nicht so schmeckt. In Bezug auf den City-Biathlon in Garmisch-Partenkirchen kann er sich das wahrlich leisten. Denn mit dieser Veranstaltung stellt der SCG mit seinen Partnern und der Gemeinde etwas auf die Beine, das seinesgleichen sucht. Den Quervergleich mit der Show „Biathlon auf Schalke“ kommentiert er mit einer gewissen Süffisanz: „In Schalke zahlen 41.000 Menschen im Schnitt rund 30 Euro, bei uns zahlen 10.000 keinen einzigen Euro Eintritt.“ Da brandete Applaus entlang der Strecke durch die Einkaufsmeile im Ortsteil Garmisch auf. „Und so wird's auch bleiben.“ Das Versprechen schickte er gleich hinterher.
Spektakel – das bietet auch das Rennen in Garmisch-Partenkirchen. Keine Frage. Ein Weltklasse-Feld mit vier italienischen und drei deutschen Weltcup-Biathleten hatten die Organisatoren für den City-Sprint, der am Montagabend bereits zum 19. Mal stattfand, seit 2005 als Biathlon, zusammengetrommelt. Und das Glück, das heuer keiner der Athleten krankheitsbedingt absagen musste, war am Ende die Krönung für die rund 10.000 Fans. „Es macht mich stolz, dass mein Heimatort so eine Veranstaltung auf die Beine stellt“, sagte Lokalmatadorin Miriam Gössner (SCG). „Unglaublich, wie der Peter (Fischer, Anmerkung der Redaktion) das immer wieder schafft.“
Der Blick in die Ergebnisliste vom Montag untermauert diesen Eindruck sehr deutlich. Die Sieger: Simon Schempp und Franziska Preuß. Der aktuell beste deutsche Biathlet, die Nummer sechs im Weltcup, mit „unserer Superschützin“, urteilte Gössner über die junge Teamkollegin. Ein neues Dreamteam quasi. „Da war klar, dass es für uns andere bei so einem schießlastigen Rennen hart wird.“ Doch der sportliche Wettbewerb stand für die 24-Jährige sowieso nicht im Fokus. „Es geht um den Spaß, jeder läuft gerne.“
Begeisterung war tatsächlich durchs komplette Feld zu hören. Vor allem Preuß genoss ihre Premiere beim City-Sprint bei dichtem Flockenwirbel im Werdenfelser Land in vollen Zügen. „Für mich war’s das erste Mal, und ich wusste ja noch gar nicht, wie das alles abläuft“, gab die 20-Jährige aus Albaching bei Rosenheim zu bedenken. „Aber es war gigantisch, besser geht's nicht, diese Stimmung . . . Ich würde gerne wieder kommen.“ Das darf sie sicher – als Titelverteidigerin.      Quelle: merkur-online.de, Christian Fellner
 
Den zweiten Platz belegen das italienische Duo Dorothea Wierer & Lukas Hofer vor der Garmischerin Miriam Gössner mit ihrem Team-Partner Matthias Bischl, die den dritten Rang erobern konnten. Auf Rang vier kam das zweite italienische Duo mit Karin Oberhofer und Dominik Windisch.