Hochfilzen Verfolgung, Norwegischer Dreifacherfolg bei JT Boes 75. Weltcup-Sieg

Event-Datum: 
Samstag, 9 Dezember, 2023
Johannes Thingnes Boe sicherte sich in 33:05,1 Minuten den Sieg in der Verfolgung über 12,5 km in Hochfilzen. Entscheidend für seinen 75. Weltcup-Erfolg war sein blitzsauberes und überzeugendes erstes Stehendschießen. Mit insgesamt nur einer Strafrunde feierte der Norweger seinen ersten Saisonerfolg vor Johannes Dale-Skjevdal sowie seinem älteren Bruder Tarjei. Damit war das rein norwegische Podium perfekt.
 
75. Erfolg im BMW IBU-Weltcup
Sein insgesamt 75. Weltcup-Sieg und der vierte Triumph bei einem Verfolgungsrennen in Hochfilzen bedeuteten dem Norweger sehr viel, nachdem er im Sprint gestern 47 Sekunden hinter seinem Bruder nur auf Rang elf ins Ziel kam: „Siege darf man feiern, genauso wie man mit Niederlagen umgehen muss. Ich freue mich sehr, wieder da zu sein. Gestern war ich enttäuscht und frustriert, dass ich bei der Flower Ceremony nicht dabei sein konnte. Ich weiß nicht genau, woran es gelegen hat. Drei Fehler im Sprint sind einfach zu viel. Ich hätte nicht geglaubt, heute die Verfolgung gewinnen zu können. Doch ich habe vom Start weg Vollgas gegeben und es hat sich am Ende ausgezahlt.“
 
Glaube war immer da
JT räumte ein, dass drei fehlerfreie Einlagen nacheinander der Erfolgsschlüssel waren: „Das war wichtig. Ich habe mir im ersten Schießen einen Fehler geleistet. Das fühlt sich so an, als ob man zwei Schritte nach vorn und dann wieder zwei zurück macht. Aber ich habe immer an mich geglaubt. Es gab heute viele Fehlschüsse im Feld, dadurch habe ich die Chance gewittert, von hinten aufzuholen.“
 
Tarjei Boe übernimmt Gelb
Der Zweitplatzierte Johannes Dale-Skjevdal kam nach drei Schießfehlern 22,6 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Dritter wurde Tarjei Boe mit 28,4 Sekunden Rückstand (zwei Strafrunden). Durch den Bronzerang übernahm Tarjei zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung, sodass er in der kommenden Woche in Lenzerheide das Gelbe Trikot überstreifen wird.

Bei Sonnenschein und milden +4 °C kamen die drei Führenden des gestrigen Sprintrennens gemeinsam zum ersten Liegendanschlag. Dabei konnte nur Laegreid alle fünf Scheiben abräumen, während Samuelsson und Tarjei jeweils eine Extrarunde drehen mussten und mit 28 Sekunden Rückstand auf die nächste Laufrunde gingen. Laegreid schoss auch im zweiten Liegendanschlag schnell, verfehlte jedoch ein Ziel. Tarjei und Samuelsson landeten jeweils fünf Treffer und verkürzten den Rückstand auf 6 bzw. 10 Sekunden. Jacquelin schob sich durch seine zweite makellose Einlage auf den vierten Rang, JT folgte dahinter auf Platz 5 mit 21 Sekunden Rückstand.
 
JT reißt große Lücke
Vor dem ersten Stehendschießen des Tages ging Samuelsson an Laegreid vorbei. Während der Schwede zwei Scheiben verfehlte, musste der Norweger nur einmal in die Runde. Das nutzte JT mit einem schnellen, sauberen Schießen aus und übernahm 7,9 Sekunden vor Laegreid die Führung. Dahinter folgte Jacquelin als Dritter. Kurz hinter dem Franzosen machte sich ein Quartett auf die Verfolgung.
 
Nach seinem herausragenden Stehendschießen riss JT eine große Lücke, sodass er die letzte Einlage des Tages allein absolvieren konnte – durch fünf schnelle Treffer besiegelte er den Tagessieg. Auch Laegreid traf fünfmal ins Schwarze und ging 23 Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf die Schlussrunde. Mit 36 Sekunden Rückstand folgten Tarjei und Dale-Skjevdal.
 
Unterdessen lief Johannes Thingnes Boe ungefährdet dem Sieg entgegen. Dahinter zogen Dale-Skjevdal und Tarjei noch an Laegreid vorbei und sicherten sich die Plätze zwei und drei.

Nach zwei Strafrunden kam Laegreid 39,2 Sekunden hinter dem Sieger als Vierter ins Ziel, gefolgt vom Schweden Sebastian Samuelsson (drei Strafrunden, 48,5 Sekunden Rückstand) und dem Franzosen Emilien Jacquelin (zwei Schießfehler, 52,8 Sekunden zurück).
Quelle: www.biathlonworld.com/de/
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 10, Benedikt Doll, 4 Strafrunden, Rückstand 1:30,7 Min.
Platz 14, David Zobel, 2 Strafrunden, Rückstand 2:14,8 Min.
Platz 18, Johannes Kühn, 6 Strafrunden, Rückstand 2:50,1 Min.
Platz 22, Philipp Nawrath, 4 Strafrunden, Rückstand 2:59,2 Min
Platz 24, Justus Strelow, 2 Strafrunden, Rückstand 3:08,8 Min.
Platz 45, Roman Rees, 5 Strafrunden, Rückstand 4:46,6 Min.
geschrieben: 9. Dezember 2023 - 18:13