Lenzerheide, Franzi Preuß meldet sich zurück

Event-Datum: 
Donnerstag, 14 Dezember, 2023
Franzi Preuß meldet sich zurück
Bei der Weltcup-Premiere in Lenzerheide ist das deutsche Team dezimiert
 
Corona ist nicht weg, ganz im Gegenteil. Das Virus frisst sich durch den Biathlon-Zirkus. Während es bei den Schweden nun Sabastian Samuelson erwischt hat, melden sich nach den zahlreichen Ausfällen von Östersund und Hochfilzen einige in Lenzerheide schon zurück. Die Schweizer um Niklas Hartweg etwa, de natürlich die Weltcup-Premiere im Stadion, das sein Vater finanziert hat, keinesfalls verpassen will.

Franziska Preuß hat in der Schweizer Höhenluft ein beeindruckendes Comeback hingelegt. Was nach einer langen Krankheitsgeschichte für Aufatmen sorgt. Die 29-jährige wurde im Sprint Siebte. Den dritten Podestplatz des Winters verpasste sie um 42,3 Sekunden.

Wegen ihres positiven Tests hatte sie ihr gelbes Trikot in der Vorwoche in Hochfilzen kampflos abgeben müssen. „ Ich habe schon Schlimmeres gemeistert, war aber schon angefressen, dass es mich erwischt hat“, sagte Preuß und fügte grinsend an: „Bin sehr froh, dass ich wieder da bin und es so geklappt hat.“ Anders als Hanna Kebinger, Anna Weidel und Sophia Schneider. Sie mussten passen, ebenso wie Roman rees, der in Östersund angeschlagen gelaufen war. Nun muss er mit einer längeren Pause bezahlen.

Franziska Preuß erarbeitete sich mit 59,5 Sekunden Rückstand auf die ebenfalls fehlerfrei schießende Siegerin Justin Braizas-Bouchet aus Frankreich eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag. Bei langsamen Streckenverhältnissen und leichten Plusgraden lief sie immerhin schon wieder die 14. Zeit, schoss aber zügig und fehlerfrei.

Aus deutscher Sicht überzeugte auch die Schwarzwälderin Janina Hettich-Walz (1 / +1:29,1), die als Zwölfte den zweiten Teil der WM-Norm erfüllte, Selina Grotian (1 / +2:39,4), zuletzt läufersch immer in den forderen Bereichen, landete als 38. knapp in den Punkten. „ Auf der Strecke ging es überhaupt nicht gut. Mein Körper braucht langsam eine Pause.“, haderte die 19-jährige. Debütantin Johanna Puff konnte noch nicht mithalten. Das Podest komplettierten Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen und die Italienerin Lisa Vittozzi.
Quelle: Südwestpresse/ NWZ
 
Erster Sprint-Sieg für Braisaz-Bouchet überhaupt
Die Französin Justine Braisaz-Bouchet setzte sich heute Nachmittag im Sprint der Frauen in Lenzerheide über 7,5 km nach dem Liegendschießen an die Spitze des Feldes und holte sich in 22:13 unangefochten ihren ersten Sprintsieg überhaupt. Die Massenstart-Olympiasiegerin von 2022 schoss fehlerfrei und sicherte sich damit ihren ersten Sieg seit der Geburt ihrer Tochter im vergangenen Februar.
 
"Viel Freude auf der Strecke“
Braisaz-Bouchet lief gut, kam mit den 1400 Höhenmetern gut zurecht und freute sich über ihren sechsten Karrieresieg. "Ich bin natürlich sehr glücklich über das Rennen heute. Die Pistenverhältnisse waren etwas knifflig (stellenweise eisig), aber ich hatte vor allem auf der Strecke viel Freude. Ich freue mich darauf, wieder nach Hause zu fahren und meine Tochter und meinen Mann zu sehen."
 
Bezüglich der Rückkehr ins Hotel, um ihre Familie zu sehen, fügte sie hinzu: "Es ist eine große Freude. Es ist einfach ein guter Tag!"
 
Zweite wurde die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold mit 12,2 Sekunden Rückstand, Dritte die Italienerin Lisa Vittozzi mit 17,2 Sekunden Rückstand – beide fehlerfrei. Tandrevold behielt das Gelbe Trikot für die Verfolgung am Samstag mit 346 Punkten vor Vittozzi mit 309 Punkten.
 
Erster BMW-IBU-Weltcup in der Schweiz
Beim ersten BMW-IBU-Weltcup in der Schweiz herrschten sehr gute Bedingungen – in etwas über einem Jahr wird in der Roland Arena die BMW-IBU-Weltmeisterschaft 2025 ausgerichtet. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, leichtem Schneefall und nahezu Windstille am Schießstand fanden die 88 Starterinnen gute Bedingungen vor; die meisten der Topathletinnen räumten im Liegendanschlag problemlos alle Scheiben ab. Braisaz-Bouchet setzte mit der zweitschnellsten ersten Runde die Messlatte hoch, schoss im Liegendanschlag fehlerfrei, übernahm die Führung und wurde danach auch nicht mehr wirklich herausgefordert. Vittozzi kam bis auf 8,6 Sekunden heran, wurde dann jedoch knapp von Tandrevold übertroffen, die fehlerfrei schoss und 0,8 Sekunden schneller war.
 
Braisaz-Bouchet bleibt an der Spitze
Braisaz-Bouchet kam mit 11 Sekunden Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen zum Stehendschießen, das sie mit Bravour absolvierte, und war weg. Vittozzi tat es ihr gleich und lief mit 15,8 Sekunden Rückstand weiter. Sie wurde nur Dritte, da Tandrevold ebenfalls fehlerfrei schoss und 3,5 Sekunden schneller war.
 
Der französische Star flog nur so durch die letzte Runde, überquerte die eisigen Stellen mit Bedacht und lief als Führende über die Ziellinie. Tandrevold und Vittozzi fuhren beide eine solide letzte Runde, aber keine von beiden konnte Boden auf Braisaz-Bouchet gutmachen und sie beendeten das Rennen auf den Rängen, auf denen sie den Schießstand verlassen hatten – auf den Plätzen zwei und drei.
 
Braisaz-Bouchets Teamkollegin Julia Simon wurde mit einer Strafe und 39,7 Sekunden Rückstand Vierte. Die Schwedin Elvira Öberg wurde mit ebenfalls einer Strafe und 52 Sekunden Rückstand Fünfte. Tandrevolds Teamkollegin Marit Ishol Skogan, die erst zum siebten Mal im Weltcup an den Start ging, schoss fehlerfrei und lief mit 55,7 Sekunden Rückstand auf den sechsten Platz – eine Karrierebestleistung.
Quelle: www.biathlonworld.com/de/
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 7, Franziska Preuß, ohne Strafrunde, Rückstand 59,5 Sek.
Platz 12, Janina Hettich-Walz, 1 Strafrunde, Rückstand 1:29,1 Min.
Platz 21, Vanessa Voigt, 1 Strafrunde, Rückstand 1:56,4 Min.
Platz 38, Selina Grotian, 1 Strafrunde, Rückstand 2:39,4 Min
Platz 61, Johanna Puff, 1 Strafrunde, Rückstand 3:27,3 Min.
geschrieben: 15. Dezember 2023 - 11:04 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 16:45