JT Bö verteidigt Weltmeistertitel in der Verfolg

Event-Datum: 
Sonntag, 11 Februar, 2024
Der Norweger Johannes Thinges Bö kämpfte sich heute Abend bei den IBU Weltmeisterschaften im 12,5 km Verfolger der Männer nach drei frühen Schießfehlern wieder zurück, traf im letzten Stehendschießen alles und gewann wie schon im Vorjahr Gold. Der Sieg in 32:36,9 gelang JT, nachdem Mannschaftskamerad Vetle Sjaastad Christiansen das Rennen über drei Schießen hinweg angeführt, aber dann mit zwei Fehlern im letzten Stehendschießen die Goldmedaille verspielt hatte.
 
„Ein paar Treffer waren ... puh, knapp“
JT gestand ein, dass der Sieg hart erkämpft war und „viel bedeutet. Es war ein harter Kampf, besonders gegen Vetle, und auch Tarjei war auf der Strecke schnell unterwegs. Die zwei letzten Schießen waren alles andere als einfach. Der Wind frischt auf und man weiß, man schießt um Gold. Also hat man den Wind und die Nervosität, das reicht schon. Ich hatte ein paar Treffer, die waren... puh, knapp, aber noch im Schwarzen. Wenn man so trifft, ist der nächste wieder mehr im Zentrum. Bei manchen Treffern hat man Glück, und dann konzentriert man sich und zielt wieder mehr ins Zentrum.“
 
„Hätte Goldmedaille nicht für möglich gehalten“
Der frischgebackene Weltmeister war sich nicht sicher gewesen, den Titel aus dem Vorjahr in Oberhof verteidigen zu können. „Da wird ein Traum wahr. Der Druck war groß, den Erfolg vom letzten Jahr zu wiederholen. Ich habe mich vor diesen Weltmeisterschaften nicht wie ein Favorit gefühlt. Ich hätte eine Goldmedaille nicht für möglich gehalten. Aber an einem guten Tag ist alles möglich. Jetzt zeigt die Formkurve deutlich nach oben. Wir hatten heute wieder gutes Material und zielen auf die gleichen Ergebnisse wie letztes Jahr.“
 
Heute wie gestern war das Podest komplett norwegisch besetzt, mit den gleichen drei Männern, nur JT und Sprintsieger Sturla Holm Lägreid hatten den Platz getauscht. Lägreid kämpfte sich von einem siebten Rang nach dem ersten Liegendschießen wieder zurück, kam fehlerlos durch die Stehendschießen und hängte Christiansen ab, um sich mit 28,7 Sekunden Rückstand Silber zu sichern. Christiansen, der wie Lägreid dreimal verschoss, gewann mit 38,5 Sekunden Rückstand seine zweite Bronzemedaille. Er hatte vor diesem Wochenende noch nie eine Einzelmedaille bei einer IBU WM gewonnen.
 
Die norwegische Dominanz setzte sich mit Johannes Dale-Skjevdal und Tarjei Bö auf den Plätzen vier und fünf fort. Sechster wurde der Schwede Sebastian Samuelsson.
 
Regen und Wind
Die Männer gingen wie die Frauen bei Nieselregen an den Start, hatten allerdings zusätzlich mit Windböen am Schießstand zu kämpfen. JT ging vor dem ersten Liegendschießen in Führung, verfehlte einmal, während Lägreid gleich zweimal patzte. Christiansen traf und hielt bis zum zweiten Liegendschießen das Tempo hoch. Er kam ohne Fehler durch. JT drehte zwei weitere Strafrunden und holte dann auf die Verfolgergruppe wieder auf.
 
Im ersten Stehendschießen verfehlte Christiansen einmal und blieb 15 Sekunden vor JT und Tarjei ohne Fehler, während sich Lägreid mit weißer Weste wieder auf vier vorschieben konnte.
Bis zum letzten Stehendschießen schmolz Christiansens Vorsprung auf acht Sekunden dahin. Christiansen verfehlte zweimal, JT traf und hatte mit 35 Sekunden Vorsprung den Sieg in der Tasche. Lägreid traf erneut und zog an Christiansen vorbei.
 
Titelverteidiger
JT lief die Schlussrunde als Genussrunde, winkte dem Publikum und zeigte im Ziel auf den Aufdruck „Defending Champion“, Titelverteidiger, auf seiner Brust.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 15, Johannes Kühn, 4 Strafrunden, Rückstand 3:08,6 Min.
Platz 16, Benedikt Doll, 4 Strafrunden, Rückstand 3:15,8 Min.
Platz 17, Philipp Horn, 3 Strafrunden, Rückstand 3:19,4 Min.
Platz 21, Philipp Nawrath, 5 Strafrunden, Rückstand 3:32,4 Min.
geschrieben: 14. Februar 2024 - 20:34