Oberhof, Erster Weltcup-Sieg für Stroemsheim

Event-Datum: 
Samstag, 6 Januar, 2024
Beim Verfolgungsrennen über 12,5 km in Oberhof untermauerten die Norweger einmal mehr ihre Dominanz und belegten die ersten fünf Plätze. Im Ziel feierte Endre Stroemsheim seinen ersten Weltcup-Sieg, nachdem er sich auf der Schlussrunde einen spannenden Zweikampf mit Sturla Holm Laegreid lieferte. Johannes Dale-Skjevdal kletterte um zehn Plätze noch auf den Bronzerang und machte so das rein norwegische Podium perfekt.

Schon nach der ersten Schießeinlage des Tages lagen drei Norweger in Führung, da Benedikt Doll, Sprintsieger vom Vortag, gleich drei Scheiben verfehlte. Zur Halbzeit des Rennens wiesen Endre Stroemsheim und JT Boe bereits 20 Sekunden Vorsprung auf ihren Landsmann Laegreid auf. Nach dem dritten Schießen musste der Weltcup-Gesamtführende einmal in die Strafrunde, wodurch die Chancen für Stroemsheims ersten Weltcup-Triumph stiegen. Im letzten Stehendanschlag leistete sich der Norweger zwei Fehlschüsse, sodass sein Coup noch einmal in Gefahr geriet. Doch JT konnte daraus kein Kapital schlagen, da er selbst drei Ziele verfehlte. In einer hochspannenden Verfolgung machte sich plötzlich Sturla Holm Laegreid auf die Jagd nach Strømsheim und setzte sich in der letzten Runde kurzzeitig an die Spitze. Im Schlussteil der Strecke schlug Stroemsheim jedoch zurück, ließ seinen Landsmann stehen und sicherte sich schließlich 90 Weltcup-Punkte.
 
Herausragendes Gefühl
Mit 13 Siegen gilt Endre Stroemsheim als bester Biathlet in der Geschichte des IBU-Cup. Der Norweger musste lange auf seine Chance im Weltcup warten, doch die Geduld hat sich ausgezahlt. Nachdem er bereits einige Male bei der Flower Ceremony dabei war, feierte er nun seinen ersten Weltcup-Triumph. Dieser bedeutende Moment in seiner Karriere wurde durch die herausragende Atmosphäre, die im weiten Rund von Oberhof und entlang der gesamten Strecke herrschte, untermalt.
 
„Vor dieser Kulisse fühlt sich alles noch viel besser an. Auf der Schlussrunde war ich geflasht, es war pure Freude. Ich habe viele Jahre hart für diesen Erfolg gekämpft und bin unglaublich dankbar, dass ich es endlich geschafft habe. Nur wenige Athleten können einen solchen Sieg feiern.“
 
Dabei hing sein Erfolg gegen Rennende am seidenen Faden, nachdem der Norweger zwei Scheiben beim letzten Stehendanschlag verfehlte.
 
„Das war kein gutes Schießen von mir. Ich habe mich gut gefühlt und wollte schnell abdrücken. Nachdem ich die erste Scheibe getroffen hatte, habe ich beim zweiten und dritten Schuss den Fokus verloren. Dabei wollte ich es nicht vergeigen. Ich hatte Glück, dass die anderen auch Fehler geschossen haben, so hat es am Ende gereicht.“
 
Nach dem strahlenden Sieger liefen gleich vier seiner Landsleute über den Zielstrich. Sturla Holm Laegreid verteidigte seine Platzierung aus dem Sprint und wurde zum dritten Mal in dieser Saison Zweiter. Johannes Dale-Skjevdal zeigte eine fantastische Leistung und katapultierte sich nach nur einem Fehler von Rang 13 auf den dritten Platz nach vorn. Hinter den drei Norwegern folgten die Brüder Tarjei und JT Boe, wobei Tarjei die beste Laufzeit des Tages verbuchte. Einziger Nicht-Norweger bei der Flower Ceremony war der Franzose Fabien Claude. Nach seinem 28. Platz im Sprintrennen lief er heute bis auf Rang sechs nach vorn.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutschen Platzierungen:
Platz 6, Johannes Kühn, 2 Strafrunden, Rückstand 1:00,7 Min.
Platz 12, Benedikt Doll, 5 Strafrunden, Rückstand 1:28,9 Min.
Platz 13, Philipp Horn, 3 Strafrunden, Rückstand 1:45,5 Min..
Platz 14, Roman Rees, 2 Strafrunden, Rückstand 1:46,1 Min.
Platz 16, Justus Strelow, 1 Strafrunde, Rückstand 1:51,5 Min.
Platz 22, Philipp Nawrath, 6 Strafrunden, Rückstand 2:33,7 Min.
geschrieben: 6. Januar 2024 - 18:26 ; letzte Änderung: 18. April 2024 - 16:41