Ruhpolding, Norwegischer Sieg der Herrenstaffel vor Deutschland

Event-Datum: 
Donnerstag, 11 Januar, 2024
Nach einer Woche Abwesenheit aus dem BMW IBU Weltcup besiegelte Vetle Sjaastad Christiansen als Schlussläufer den elften Sieg in Folge für die norwegischen Männer bei der 4 x 7,5 km Staffel in 1:09:49,6 mit acht Nachladern. Sturla Holm Lägreid und Johannes Dale-Skjevdal legten eine solide Basis, dann brachte Tarjei Bö als dritter Läufer mit 5 Treffern im Stehendanschlag die Staffel klar in Führung, sodass Christiansen mit 41 Sekunden Vorsprung auf seine Runde gehen konnte, die er sich nicht mehr nehmen ließ.
 
Publikum in Ruhpolding „Herz des Biathlon“
Christiansen war froh, seine vertraute Position wiederzuhaben, nachdem er in Oberhof nicht im Team gewesen war. „Es war wie eine ungewöhnlich lange Weihnachtspause. Auch die Temperaturen zuhause waren ungewöhnlich, -30 °C. Es war ein bisschen schwierig, draußen zu trainieren, vor allem das Schießen. Meine Finger sind immer noch kalt. Das hat sich im Liegendanschlag heute vielleicht bemerkbar gemacht, aber es ist trotzdem toll, wieder dabei zu sein. Vor allem in Ruhpolding vor diesem Publikum, hier schlägt das Herz das Biathlon!“
 
Schlussläufer-Rolle „etwas Besonderes“
Er erklärte weiter, die Schlussläufer-Rolle in einer Staffel sei „immer etwas Besonders, egal wie oft ich das schon gemacht habe, vor allem in diesem Stadion mit den Deutschen auf meinen Fersen. Nach zweieinhalb Läufern dachte ich auch, es wäre noch knapper. Ich bin halb froh und halb traurig, dass Tarjei sich so weit abgesetzt hat.“
 
Schlussläufer Philipp Nawrath holte für Deutschland einen zweiten Platz mit 45 Sekunden Rückstand heraus, nachdem Benni Doll mit zwei Strafrunden im Stehendanschlag auf Rang sieben zurückgefallen war. Dritte wurden die Italiener mit 1:11 Rückstand, die ihren zweiten Podestplatz in Folge dem kämpferischen Einsatz von Schlussläufer Tommaso Giacomel zu verdanken hatten. Frankreich, die Schweiz und Slowenien landeten auf den Plätzen vier, fünf und sechs.
 
Auch die Männerstaffel ging bei fast windstillem Kaiserwetter an den Start, doch sorgten durchwachsene Schießleistungen für ein sehr abwechslungsreiches Rennen. Nur vier der 23 Teams kamen fehlerfrei durch das erste Liegendschießen, allen voran Campbell Wright für die USA. Justus Strelow brachte Deutschland zum ersten Wechsel in Führung, gefolgt von Frankreich, den USA und Norwegen mit 4,3 Sekunden Rückstand.
 
Bei den zweiten Läufern lagen die USA und Kasachstan anfangs weit vorn, letztendlich wurde der Kampf aber zwischen Emilien Jacquelin und Johannes Kühn ausgetragen, die sich auf der letzten Runde kraftvoll absetzten und auf 1 und 2 übergaben. Tarjei ging 3,8 Sekunden hinter ihnen auf die Strecke.
 
Tarjei dominiert seine Runde
Doll, Fabien Claude und Tarjei setzten sich vom Feld ab und kamen in dieser Reihenfolge durch das Liegendschießen. Im Stehendanschlag kam nur Tarjei ungeschoren davon. Doll schoss zwei Strafrunden, Claude eine. Deutschland fiel fast eine Minute zurück auf Rang sieben und Tarjei übergab an Christiansen mit 41 Sekunden Vorsprung.
 
Christiansen sichert Sieg
Christiansen verschenkte einen Teil seines Vorsprungs mit zwei Nachladern in Liegendanschlag, sodass Fillon Maillet bis auf 31 Sekunden aufholen konnte. Nawrath schob sich mit einer schnellen ersten Runde vor auf Rang drei, dann auf Rang zwei vor Fillon Maillet. Christiansen sicherte den Sieg mit nur einem Nachlader im Stehendanschlag ab. Nawrath brauchte sechs Schuss wie auch Fillon Maillet, aber der Deutsche hatte den zweiten Platz sicher in der Tasche. Giacomel flog auf der letzten Runde an dem ermüdeten Fillon Maillet vorbei und holte Platz drei für Italien.
Quelle: www.biathlonworld.com/de
 
Die deutsche Herrenstaffel auf Platz 2 in der Besetzung Justus Strelow mit einem Nachlader, Johannes Kühn mit einem Nachlader, Benedikt Doll mit drei Nachladern und zwei Strafrunden, Philipp Nawrath mit zwei Nachladern.
geschrieben: 16. Januar 2024 - 16:59